In diesem Beitrag stelle ich dir Florian Boysen vor, der das Label Sylt State University gegründet hat. Dass seine SSU mehr ist als nur eine lässige Klamottenmarke, und welchen Weg er von der Idee bis hin zum eigenen Laden in Westerland gegangen ist, erzählt mir der waschechte Sylter in einer stilechten Schulstunde im Klassenzimmer seiner ehemaligen Schule. Am Ende des Beitrags wartet eine tolle Rabatt-Aktion auf dich!
Sylt – Eine Schule des Lebens
Vielleicht sind dir auf Sylt schon mal die coolen Collegeshirts und Pullover mit dem auffälligen Retrodruck der Sylt State University aufgefallen? Dahinter steckt Inselgesicht Florian Boysen, besser bekannt als „FloBo“. Inspiriert von den 90er Jahren und seinen Reisen durch die USA, lassen ihn der Community-Spirit und das freie Lebensgefühl der Vereinigten Staaten nie ganz los. Auch nicht, als er zurück nach Sylt kehrt und feststellt: Genau dieses Gefühl passt perfekt zur Insel, die doch für uns alle gewissermaßen eine Schule des Lebens ist.
So war die Idee zur ersten imaginären Sylter Universität geboren, mit der Flo zunächst nicht überall auf Begeisterung stößt. Doch er hält an seinem Traum fest und legt einfach los. Drei Jahre später hat er neben seinem Onlineshop sogar einen eigenen Laden in Westerland und damit einen Anlaufpunkt für all diejenigen geschaffen, die den ganz besonderen Syltspirit genauso lieben wie er.
Dazu zähle auch ich mich, denn schon lange bin ich ein Fan der SSU. Ich finde Flos Kreativität und die coolen Pullis, Shirts und Beanies seines Labels sowie den Gedanken dahinter einfach klasse. Nicht zu vergessen: die alten BRAVO-Zeitschriften und Poster, die den Store schmücken. Daher möchte ich jetzt mal wissen, wie er all das geschafft hat und treffe Flo heute in passender Atmosphäre im Gymnasium in Westerland. Natürlich in entsprechender Schuluniform.
Sylt State University ist ein Lebensgefühl: Die Freiheit aus den USA trifft dabei auf die friesische Klarheit. Sylt als Insel ist eine Schule fürs Leben. Jede:n unterrichtet sie anders, aber dennoch gibt sie uns allen etwas mit und prägt uns – wie eine Universität eben.
Moin Flo, wie ist es für dich wieder in einer Schule zu sein?
Es ruft auf jeden Fall viele Erinnerungen hervor. Hier so durch diese leeren Korridore zu laufen, die Atmosphäre, der Geruch – ich bin auf einmal wieder 16 Jahre alt. Ich glaube, ein paar Räume weiter hatte ich Chemieunterricht, das ist ein abgefahrenes Gefühl gerade.
Erzähl doch mal bisschen was über dich.
Ich bin der Florian Boysen a.k.a. FloBo, von der Insel Sylt und in Westerland geboren. „FloBo“ ist mein Spitzname, den ich schon seit den 90er Jahren trage. Ich bin gebürtiger Sylter und meine ganze Familie und ich wohnen nun schon in der dritten Generation auf der Insel, alle in Westerland.
Du warst also immer auf der Insel?
Verwurzelt ja, aber es hat mich auch mal kurze Zeit weg von Sylt gezogen. Ich war ein Jahr in Goslar bei der Bundeswehr, auch mal ein paar Jahre in Hamburg, mal Animateur in Spanien, war reisen in Afrika und Kalifornien. Vor allem die Zeit in den USA hat mich geprägt: Das Lebensgefühl, die Freiheit auf den Highways, die offenen Menschen – diese Affinität habe ich mit zurück nach Sylt genommen.
Warum hat es dich wieder zurück nach Sylt gezogen?
Es ist einfach ein schönes Fleckchen Erde, das muss man ja schon sagen. Der springende Punkt war auch immer mein familiäres und freundschaftliches Umfeld. Ich habe hier einfach alles was ich brauche. Ich habe auch andere schöne Orte der Welt gesehen, aber da kannte ich niemanden. Sylt ist eben einfach zu Hause. Wäre die Insel Bochum, dann wäre es vermutlich einfacher loszulassen.
Wie kam die Lust auf etwas Eigenes zustande?
Das kam relativ spät. Vor circa 10 Jahren musste ich gesundheitlich eine kleine Auszeit nehmen, die mit einer Reha verbunden war. Dort habe ich die Idee gehabt, alte Holzkisten wieder neu aufzumöbeln und als Wohnaccessoires zu verkaufen. Daraus hat sich meine erste Selbstständigkeit entwickelt, auch wenn im Werken damals nur die Note 4+ bekommen habe (lacht). Bei mir geht das eher ins Kreative. So habe ich immer weiter an neuen Ideen getüftelt, wie auch an meiner Idee zu Sylt State.
Wie genau hat es dann mit der Sylt State University angefangen?
Als ich das mit den Kisten gerade gut lief, habe ich mir gedacht: Mach’ doch nochmal die Schublade mit deinen anderen Ideen auf und schau’ was sich dort noch so verbirgt. Dadurch habe ich den Einfall zu den College-Shirts hervorgeholt, die ich auf meinen USA-Reisen überall gesehen habe. Jede:r dort hatte so eine Art von T-Shirt oder Hoodie, egal aus welcher Stadt oder aus welchem District er oder sie kam.
Nun gibt es auf Sylt ja keine Universität, was bedeutet dann die Sylt State University?
Sylt State University ist ein Lebensgefühl: Die Freiheit aus den USA trifft dabei auf die friesische Klarheit. Sylt als Insel ist eine Schule fürs Leben. Jede:n unterrichtet sie anders, aber dennoch gibt sie uns allen etwas mit und prägt uns – wie eine Universität. Jede:r hat auf dieser Insel etwas anderes erlebt: hat hier gearbeitet, gelebt oder jahrelang Urlaub gemacht. Darum kann sich jeder auch für die Sylt State University einschreiben, egal wie alt oder jung. Jede:r, der dieses Sylt Feeling und diese Inselliebe verkörpert und das auch nach außen zeigen will, für den und diejenige sind meine Shirts und Hoodies die perfekte Uniform. Und so gibt es eben doch eine Universität auf Sylt – auch wenn es eben keine klassische Uni ist.
Wann hast du damals das erste Mal jemandem von deiner Idee erzählt?
Das müsste Anfang der 90er-Jahre gewesen sein. Ich habe es damals meinen Eltern erzählt, die mich dafür noch ausgelacht haben. Dann habe ich mir aber noch umso mehr gedacht: Jetzt zeig ich’s den allen! Ich bin eben ein frecher Kerl.
Wann war denn das erste Sylt State University Teil fertig?
Das waren im Dezember 2018 meine ersten 20 Hoodies. Damals bin ich mit meinen Holzkisten und den ersten Hoodies auf einen Weihnachtsmarkt gefahren und nach einem Tag waren sie ausverkauft. Das hat mir Motivation gegeben, weiterzumachen.
Erzähl mir doch bisschen was zum Sylt State University Logo.
Die Zahl 1996 steht für das Jahr, in dem ich die Idee zur Sylt State University hatte. Die Figur ist an Anlehnung an die Statue in Westerland entstanden. In den USA sieht man häufig die Stadtlogos oder etwas, was für die Stadt steht. Ein Anker oder ein Leuchtturm hatten für mich zu wenig Geschichte.
Entwickelst du so etwas eigentlich alles alleine?
Alles Kreative und alle Ideen entspringen meinem Kopf. Aber ich kann auch nicht alles. Darum arbeite ich gerne mit Leuten von der Insel zusammen, die mir zum Beispiel mit dem Design unter die Arme greifen. Meine Druckereien sind in Hamburg und Kiel, also auch im Norden.
Und wie ging es nach dem Erfolg auf dem Weihnachtsmarkt weiter?
Zunächst war Sylt State eher so ein Sylter Ding. Bekannter wurde die Marke durch den Surf Cup 2019. Damals hatte der Veranstalter noch kein offizielles T Shirt für die Mitarbeiter:innen. Und ich durfte die Leute dann mit meinen Shirts ausstatten und dazu noch in einem Zelt verkaufen. Das ist einer meiner ersten großen Meilensteine, würde ich sagen. Daraufhin nahmen ein paar Läden auf Sylt meine Sachen mit in ihr Sortiment auf.
Wie bist du dann zu deinem eigenen Sylt State University Store in Westerland gekommen?
Das war zu Lockdown Zeiten, in denen die ganze Insel stillgelegt war. Ich konnte nichts machen, nur ein bisschen online verkaufen. Dann war wieder Surfcup auf der Insel, aber ohne Schlendermeile mit Ständen. Ich kam zu der Zeit mit Florian Gosch ins Gespräch, um zu überlegen, wie man den Leuten dennoch etwas Kleines bieten kann. Er hat mir dann den Raum neben dem GOSCH Restaurant in der Boysenstraße Ecke Friedrichstraße angeboten, um für die 10 Tage des Surfcups dort zu verkaufen. Das kam dann so gut an, dass aus dem Pop-Up-Store ein richtiger Campus wurde.
Stehst du immer selbst in deinem Store oder hast du Unterstützung?
Ich habe viele Freund:innen, die mich beim Laden oder bei Fotoshootings unterstützen. Die stehen voll und ganz hinter mir, auch meine Mutter hilft gerne mit aus – denn heute lacht sie schon lange nicht mehr über meine Idee. Im Gegenteil – sie ist sogar sehr stolz auf mich. Insgesamt sind wir eine sehr lockere Community.
Auch wenn du kein Marketing-Fachmann bist, ist dein Gesamtkonzept sehr stimmig. Hast du dir das alles selber ausgedacht?
Ja, vielleicht ist das ja meine Gabe. Ich habe alles aus den verschiedenen Dekaden so abgespeichert und kann das Feeling einer Ära gut nachempfinden. Sei es die Einrichtung im Shabby-Chic-Stil oder die Fotoshootings im Old-School-Stil.
Auf den Fotos bist du selbst meistens zu sehen. Würdest du sagen, dass du eine Rampensau bist?
Nein – auch wenn ich öfter mal mit meiner Person auf Fotos zu sehen bin. Aber generell möchte ich ernstere Rollen spielen (lacht). Die Leute verbinden mich inzwischen auch mit der Marke. So oft möchte ich aber eigentlich nicht vor der Kamera sein, aber am Anfang musste ich eben häufiger mal mit ran. Wenn genügend Models am Set sind, dann halte ich mich gerne im Hintergrund auf.
Magst du mir deine Pläne mit der SSU verraten?
Ich sprach anfangs ja von dieser Ideen-Schublade – die ist noch lange nicht leer. Mein neustes Projekt ist eine Collegejacke, die jetzt bald in den Verkauf kommt. Dazu plane ich, dass noch ein oder zwei Marken oder Projekte mehr zur SSU dazukommen. Ich kann mir da weitere Klamotten und Merchandise-Artikel wie Caps oder Hoodie-Kleider vorstellen. Ich wäre auch dabei, wenn meine Sachen noch über die Grenzen von Sylt hinaus zu haben sind. Ich möchte nur nicht, dass das Thema ausgeschlachtet wird, das wäre einfach nicht mehr im Community-Sinne der Marke. Mein Traum wäre nochmal so ein gelber US-Schulbus, in dem ich einen Shop einbauen würde und damit flexibel durch die Lande düsen und an verschiedenen Standorten verkaufen könnte.
Warum sollte sich meine Leser:innen an der Sylt State University einschreiben?
Sie sollen sich in erster Linie mit dem Spirit identifizieren. Dann sollen sie die Sachen auch wirklich tragen und mit Stolz die Marke nach außen zeigen.
Du bist ein echter Fan der 90er Jahre, oder?
Um ehrlich zu sein, finde ich die 80er noch ein bisschen cooler. Ich wurde aber in den 70ern gemacht, in den 80ern geboren und in den 90ern geprägt. Also habe ich alle Dekaden mitgemacht. Aber ja, ich bin schon Fan.
Hast du noch einen weiteren großen Traum, den du dir erfüllen möchtest?
Ich möchte etwas machen, was Freude bringt, was Leute begeistert, aber was auch gleichzeitig ein Job für mich ist. Diese drei Komponenten sind mir im Leben ganz wichtig. Aber man weiß ja nie, was kommt – man kann ja kein Drehbuch schreiben. Wenn der Weg mit der SSU erstmal so weitergeht, dann bin ich auch schon sehr glücklich. Wenn man Träume hat, dann soll man versuchen sie zu verwirklichen, aber wenn man es nie versucht, dann hat man direkt verloren.
Was würdest du deinem jüngeren Ich heute raten?
Ich würde ihm raten, dass es öfter an sich selbst glauben soll. Denn es kann ganz schön viel und das sollte es wissen.
Was machst du denn, wenn du nicht gerade auf dem Campus unterwegs bist?
Ich bin super gerne in der Natur auf Sylt unterwegs, ich gehe joggen im Wald oder bin natürlich gerne am Strand. Ansonsten bastel ich Zuhause rum. In der Nebensaison, wenn hier weniger los ist auf der Insel, liebe ich es auch nachts live Footballspiele aus den USA anzusehen und da mitzufiebern.
Willst du für immer auf Sylt bleiben?
Ja, eigentlich schon. Ich hätte nur nochmal Lust ein paar Reisen zu unternehmen, gerne soll es dafür zurück nach Amerika gehen. Ich hätte Lust durch Kanada zu reisen oder in den USA von Seattle nach San Diego oder Mexiko. Aber mit meinem Herzen bleibe ich eh immer hier auf Sylt.
Danke für das Interview, Flo!
Aktion für Studieninteressierte
Flo und ich haben uns gemeinsam eine tolle Aktion für dich überlegt: Mit dem Code „Campus“ bekommst du einen unbegrenzten Sylt-Fräulein-Rabatt von 10% im Onlineshop der Sylt State. Wir freuen uns auf alle Neustudent:innen!
Besuche:
Sylt State University
Boysenstraße 1
Westerland
Website | Instagram | Facebook
info@syltstate.de
Hast du Lust, auch ein Teil der Sylt State University zu werden?
Dann schreib dich ein! 😉
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