Ich liebe es, der friesischen Wohnkultur früherer Zeiten auf den Grund zu gehen. Daher stattete ich dem Altfriesischen Haus in Keitum – einem meiner Sylter Lieblingsorte – einen Besuch ab. Beim Betreten des Museums reiste ich in die Vergangenheit der Insel und möchte meine Eindrücke mit dir teilen.
Für viele ist es das schönste Dorf der Insel: Keitum
Das idyllische Keitum gehört zu meinen Sylter Lieblingsecken. Es sind die alten Kapitänshäuser, die kleinen Gassen und schmalen Pfade, die verschlungenen Wege und die bunt bepflanzten Vorgärten, die ich hier so liebe. Keitum musst du zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Denn nur dann kann man die dort in der Luft liegende Friesenromantik fühlen.
Gemischt mit dem Duft von Kaffee und Kuchen, der hier immer wieder aus den urigen Cafés wie der kleinen Teestube strömt. Ich würde sogar behaupten, dass kein anderer Teil der Insel so viel sichtbare Sylt-Geschichte erzählt. Denn einst war Keitum der größte Inselort – früher legten die Schiffe vom Festland hier an.
Im Frühjahr ist es besonders schön, wenn alles blüht und grünt. Man hat fast schon das Gefühl, durch eine Filmkulisse zu spazieren, die extra so hergerichtet wurde. In den schicken Häusern haben sich zudem so einige Läden, Kunsthandwerker, Restaurants und Hotels angesiedelt.
Sylts Geschichte erleben im Altfriesischen Haus
Wenn du der Geschichte Sylts noch tiefer auf den Grund gehen möchtest, dann empfehle ich dir die beiden Museen Keitums: das Sylt Museum (ehemals Heimatmuseum) und das Altfriesische Haus. Letzteres hat es mir besonders angetan. Warum? Weil ich schon seitdem ich ein kleines Mädchen bin eine Leidenschaft dafür hege, wie die Menschen früher einmal lebten und eingerichtet waren. Deshalb liebe ich wohl auch das Freilichtmuseum in Molfsee so sehr.
Ein paar Eindrücke aus dem Altfriesischen Haus, das direkt über dem Grünen Kliff in Keitum liegt, möchte ich daher gerne mit dir teilen. Das Haus wurde tatsächlich 1739 erbaut und ist das einzige Gebäude, das noch im ursprünglichen Stil der Insel erhalten ist. Spannend, oder?
Seit 1851 lebte der bekannte Chronist und Lehrer Christian Peter Hansen in dem ehemaligen Wohnhaus, das 1907 vom Heimatverein Söl’ring Foriining erworben und als Museum eröffnet wurde.
Wie man früher wohnte
Das Haus zeigt vier Wohnräume mit Originalmöbeln sowie Gebrauchs- und Alltagsgegenständen, die dir eine lebendige Vorstellung von der friesischen Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts vermitteln. Alles ist so authentisch und mit viel Liebe zum Detail gestaltet, dass man glaubt, jeden Moment würde eine Kapitänsfamilie zur Tür hineinspazieren.
Es gibt unter anderem zwei Wohnstuben, den Pesel und eine Küche mit angrenzendem Vorratsraum zu erkunden. Beim Anblick der Alkoven, also den kleinen bzw. winzigen Betten hinter Stoffvorhängen, kann man sich kaum vorstellen, dass darin früher geschlafen wurde.
Besonders schön finde ich die alten Kacheln und Fliesen, die Holzbalken und Vertäfelungen. Ein Rundgang durch die einzelnen Räume kommt einer Reise in die Vergangenheit gleich. In meinem Kopf entstehen dabei Bilder von Menschen, die dort aßen, Briefe am Schreibtisch schrieben, ein Feuer im gusseisernen Ofen machten, ihren Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte vorlasen oder Kostbarkeiten von Seefahrten mit nach Hause brachten.
In einem weiteren Gebäudeteil befindet sich übrigens eine Ausstellung mit Exponaten, dort wird zudem näher auf die Geschichte und das Leben der Hansens eingegangen.
Wenn du auch so gerne die Wohnkultur unserer Ahnen bestaunst, dann kann ich dir einen Besuch des Altfriesischen Hauses nur ans Herz legen. Der Eintritt kostet 5 Euro. Eine Kombi-Karte mit dem Sylt Museum bekommst du für 10 Euro.
Besuche:
Altfriesisches Haus
Am Kliff 13, 25980 Keitum / Sylt
Moin Finja,
Ich verfolge deine Seite schon lange und ich habe richtig Lust, Sylt kennen zu lernen. Ich werde im Januar 45 und Besucherin bisschen Zeit für mich. Die großen Hotels sind mir zu anonym. Kannst du mir ein paar kleine typisch friesische Pensionem empfehlen, die mich ankommen lassen?
Danke für deine Hilfe.
Liebe Grüsse aus Thüringen
Diana
Danke Diana! Das freut mich!
Also das Hotel Aarnhog ist sehr süß oder Haus NoGe in Westerland. 🙂
Hallo Finja, eine schöne Idee Deine Website mit tollen Einträgen und Ideen. Ich wünsche Dir das Du weiterhin motiviert bist den Blog zu pflegen. Ich schaue gerne bei Dir rein.
Nur noch wenige Tage und ich bin wieder auf meiner Lieblingsinsel.
Kannst Du noch was zum Syltshuttle sagen? Wir lesen da nicht so erfreuliche Dinge. Hat sich der Verkehr mittlerweile entspannt?
Gruß Doris
Moin Doris! Vielen lieben Dank für deinen lieben Kommentar! Ich freue mich sehr darüber! Also bei meinem letzten Trip nach Sylt hat mit dem Zug eigentlich alles gut geklappt und es gab keine nennenswerte Verspätung. Aber das ist auch tagesabhängig.. Eine Prognose ist also schwer;) Ich drücke dir die Daumen, dass du unkompliziert auf deine Lieblingsinsel gelangst! Liebe Grüße, Finja
Hallo, ich durfte am Wochenende Gast einer Dame sein, die gebürtige Sylterin ist. Sie hat eine Kohlezeichnung von 1914, auf die der Bettkasten zu sehen ist, das im “ Altfriesisches Haus “ ausgestellt wird. Allerdings sind auf dem Bild keine Vorhänge zu sehen und an den Fliesen neben dem Bettkasten befand sich seinerzeit ein kleines Bild, Ansonsten ist alles original, die Bettpfanne, die Kinderwiege vor dem Bettkasten und die Fliesen. Es war sehr interessant diese Räumlichkeiten zu sehen und zum Vergleich noch eine Kohlezeichnung aus dieser Zeit zum Vergleich zu haben.
MfG Thomas