Atemberaubende Natur, freilaufende Schafe, zwei Leuchttürme auf einen Streich und jede Menge Weite – der Lister Ellenbogen ist für mich einer dieser Orte, an denen ich sofort tief durchatme. Hier oben im hohen Norden zeigt Sylt seine ganz ursprüngliche Seite. Kein Schnickschnack, keine Strandkörbe, keine Buden – nur Wind, Wellen, Dünen und Schafe.
Ein Ausflug wie früher
Seit meiner Kindheit gehört ein Abstecher zum Ellenbogen fest zu meinen Sylt-Ritualen. Der obere Haken der Insel wirkt fast wie eine eigene kleine Welt – ruhig, abgeschieden und herrlich unaufgeregt. Und mittendrin die wolligen „Einheimischen“: Schafe, die ganz entspannt durch die Landschaft ziehen und auch mal mitten auf der Straße stehen. Wichtig: langsam fahren, Schafe haben hier ganz klar Vorfahrt!
Schafe haben hier immer Vorfahrt!
Mit dem Auto, Rad oder zu Fuß
Zum Ellenbogen führt eine knapp fünf Kilometer lange Panoramastraße, die im Privatbesitz ist. Am Kassenhäuschen zahlt man mit dem Auto 6 Euro – ehrlich, besser kann man sein Geld kaum investieren. Manchmal sitzt dort eine ältere Dame mit ihrem kleinen Hund, der neugierig aus dem Fenster schaut. Wer mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs ist, darf gratis passieren. Ob kurze Runde oder ausgedehnte Wanderung – hier oben ist alles möglich.
Für die lange Straße zum Ellenbogen musst du eine Maut-Gebühr zahlen
Doppelte Portion Leuchtturmglück
Hinter dem Kassenhäuschen grüßen schon die beiden nördlichsten Leuchttürme Deutschlands. Der List-West ist sogar der älteste an der Westküste. Für mich sind Leuchttürme sowieso immer ein Stück Heimat – sie stehen für Ankommen und Aufbrechen zugleich. Zwischen den Dünen geht’s dann direkt runter zum Strand, wo sich das Meer endlos vor dir ausbreitet.
Hier stelle ich dir alle Sylter Leuchttürme vor
Als erstes kommst du am Leuchtturm List-West vorbei
Der Blick auf den Strand und den Leuchtturm List-Ost
Hier siehst du das kleine Reetdachhaus neben dem Leuchtturm
Schäfchen zählen
Eines der Highlights am Ellenbogen sind definitiv die Schafe. Mal lugen nur ihre rosa Öhrchen aus den Gräsern, mal hüpfen im Frühling die kleinen Lämmer herum – ein Anblick, der jedes Herz weich werden lässt. Die Tiere gehören übrigens Schafhalter Jürgen Wolf-Diedrichsen, mit dem ich schon mal über seine Herde geschnackt habe. Bitte denke immer daran, deinen Hund anzuleinen, damit die Schafe sowie Wasservögel nicht verletzt werden.
Die Schafe laufen hier frei herum
Im Frühjahr kannst du hier die Lämmer beobachten
Es ist sooo niedlich!
Wo Nordsee und Watt sich treffen
Am Ende der Straße wartet ein Parkplatz, von dem du direkt zum Strand kommst. Die Wattseite ist oft fast windstill, perfekt zum in den Sand kuscheln oder einfach die Seele baumeln lassen. Auf der offenen Nordseeseite pfeift dir dagegen ordentlich die Brise um die Ohren – und genau das liebe ich hier so! Die Natur zeigt sich von ihrer wilden Seite, die Wellen tanzen, das Meer tost. Baden ist hier allerdings tabu – zu gefährlich. Nur ein kleiner Abschnitt im Süden ist fürs Surfen freigegeben.
Auch die Syltfähre siehst du vorbeischippern
Kein Mensch weit und breit
Einfach nur Natur und Stille
Mein Fazit
Der Lister Ellenbogen ist für mich einer der magischsten Orte auf Sylt. Keine Ablenkung, kein Trubel – nur Natur pur. Egal, ob Sonne, Regen oder Sturm: Hier oben spüre ich diese Freiheit, die nur Sylt hat. Und jedes Mal denke ich mir: genau deshalb zieht es mein Herz immer wieder in den Norden.
Mein Lieblingsort für immer!
Bist du auch schon mal am Lister Ellenbogen gewesen? Oder hast du vielleicht einen anderen Lieblingsplatz im Sylter Norden?
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Wellness im A-ROSA Sylt Resort‘
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Hier war ich schon von Juli bis Mitte Oktober 1965 als Gast der MVS in List. Es war mein schönstes Kommando bei der Bundesmarine.
Zusammen mit dem damaligen Oberbootsmann Schneider haben wir damals den Shanty Chor gegründet. Das war eine wundervolle Zeit!