Das Restaurant Vogelkoje ist umgeben von einem verwunschenen Wald und liegt auf dem Weg von Kampen nach List. Zwischen alten, knorrigen Bäume, Watt und Meer kannst du in urgemütlichem Ambiente regionale Speisen genießen und dich auf eine Zeitreise in die Sylter Kulturgeschichte begeben.
Essen gehen im Sylter Urwald
Das reetgedeckte Traditionshaus hat mit Sicherheit einen der traumhaftesten Gärten Sylts. Im Sommer, wenn alles grünt und die Bäume ihr üppiges Blätterwerk tragen, hat man wirklich das Gefühl, sich in einem Urwald zu befinden. Den Namen „Vogelkoje“ verdankt das Restaurant dem Naturschutzgebiet Vogelkoje Kampen. Auf dem 1767 errichteten Areal befand sich früher einmal eine Entenfanganlage, auf deren historische Spuren du dich heute noch begeben kannst. Dazu weiter unten mehr.
Wie Zuhause fühlen im Restaurant Vogelkoje
Das Restaurant mit der weitläufigen Terrasse ist im modernen Landhausstil mit rustikalen Holzmöbeln eingerichtet. Bunte Kissen, farbenfrohe Bilder von Künstlerin Ute Hillenbrand und viele liebevolle Details verleihen den Räumlichkeiten das gewisse Etwas. Überall tummeln sich geleerte Wein- und Spirituosenflaschen, die nicht nur von feuchtfröhlichen Abenden zeugen, sondern auch als originelle Deko dienen.
Insbesondere am Abend finde ich die Atmosphäre in der Vogelkoje so heimelig, weil die Tische und Sitzecken dann in ein warmes Kerzenlicht getaucht sind. Im Sommer mache ich es mir tagsüber oder am frühen Abend am liebsten draußen in einem Strandkorb bequem. Hier genieße ich gerne bei einer kühlen Weinschorle den Blick auf die unberührte grüne Natur.
Regional und ganz schön lecker
Wenn ich abends in der Vogelkoje essen gehe, dann weiß ich schon vorher, was ich bestellen werde. Denn ich liebe die Spezialität des Hauses: die halbe Ente mit Kirschrotkohl, Kartoffelkloß und Preiselbeer-Birne. Das Entenfleisch ist super zart, die würzig marinierte Haut richtig kross und der Rotkohl schmeckt mindestens genauso gut wie bei Oma. Dazu gibt es eine himmlische Soße.
Vorab werden drei Sorten knuspriges Brot mit Oliven, getrockneten Tomaten, Entenschmalz und Kräuterdip gereicht. Die Servicemitarbeiter sind so herrlich entspannt und zuvorkommend, dass ich mich einfach wohl fühle. Familien mit Kindern sind ebenfalls herzlich willkommen und müssen sich hier nicht verstellen. Draußen neben der Terrasse gibt es sogar einen Spielplatz, auf dem sich die Kleinen ordentlich auspowern können.
Ein Kunstwerk aus den Zeichnungen der kleinen Gäste
Feine Frischeküche mit guten Produkten
Küchenchef und Gastgeber Gerhard Diehm verwöhnt seine Gäste neben der allseits beliebten Ente natürlich mit weiteren feinen Köstlichkeiten aus der Region. Es kommen unter anderem noch Delikatessen wie Deichlamm, Rehrücken oder die Sylter Royal auf den Tisch. Er interpretiert Klassiker allerdings gerne mal anders. Die Fischgerichte wie „Skrei“ Winter-Kabeljau mit Wirsing, Dill, Kartoffelpüree und Champagner-Pommery-Senfsauce klingen nicht nur ziemlich schmackhaft, sie werden auf dem Teller auch sehr gekonnt angerichtet. Nicht zu verachten sind die Desserts. Mein Favorit: Geschmelzter Marillenknödel mit Pflaumenkompott und Bratapfeleis.
Man spürt in jedem Fall, dass der gebürtige Franke, der vor über 20 Jahren eigentlich nur zum Surfen nach Sylt kam, ein echter Vollblutgastronom ist. Ich finde es toll, dass ihm regionale, gute Produkte so wichtig sind und er seiner Linie treu bleibt.
Bei meinem letzten Besuch durfte ich sogar in der großen Vogelkoje-Küche Mäuschen spielen und der Crew über die Schulter schauen. Dabei bin ich natürlich dem Geheimnis der kroschen Ente auf den Grund gegangen. Sie wird mit fein geschnittenen Äpfeln und Zwiebeln sowie Petersilie gefüllt und von außen mit Paprika, Salz und Pfeffer eingerieben. Später backt sie bei 165 Grad Ober-/Unterhitze für circa 1,5 Stunden im Ofen, bis sie schön knusprig ist.
Was ich ebenfalls beeindruckend finde, ist die umfangreiche Weinkarte in der Vogelkoje. Die umfasst nämlich über 400 verschiedene Tropfen. Da fällt die Auswahl logischerweise nicht immer ganz leicht. Zum Glück gibt es aber einen Sommelier, der den Gästen bei der richtigen Wahl zur Seite steht.
Perfekt für eine Stärkung zwischendurch
Neben der Abendkarte steht schon ab 10 Uhr eine vielseitige Frühstückskarte auf dem Programm. Von süß bis herzhaft ist hier für jeden etwas dabei. Mittags ab 12 bis 17 Uhr wird eine Tageskarte angeboten und nachmittags gibt es Kaffee und Kuchen. Ein kulinarischer Anlaufpunkt zu jeder Uhrzeit also! Perfekt für Spaziergänger und Radfahrer, sie sich ganz spontan nach einer köstlichen Stärkung sehnen.
Das Naturschutzgebiet Vogelkoje Kampen
In den Sommermonaten lässt sich der Restaurantbesuch übrigens wunderbar mit einer Erkundungstour durch das Naturschutzgebiet Vogelkoje verbinden. Man kann sich kaum vorstellen, dass in der ehemaligen Entenfanganlage von 1767 bis 1921 über eine halbe Million Wildenten gefangen wurden.
Das ist natürlich längst Vergangenheit. Heute bietet das Areal zahlreichen Vögeln und Pflanzen eine Heimat. Auf einem Naturlehrpfad erfährst du anhand von Mitmachstationen mehr über die Geschichte der Vogelkoje. Ab Ostern 2020 ist der Naturpfad mit seinen Ausstellungshäuschen wieder geöffnet, weitere Infos zu den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen hier.
Die einmalige Lage gepaart mit dem erfahrenen Team rund um Gerhard, die hervorragende Küche und die einladende Atmosphäre machen das Restaurant Vogelkoje für mich zu einem meiner Lieblingsorte. Ich freue mich schon auf den Sommer, denn dann werde ich hier wieder viele Stunden im zauberhaften Garten verbringen, dem Vogelgezwitscher lauschen und an meiner Weinschorle nippen.
Welches Gericht auf der Karte ist dein Favorit?
Besuche:
Restaurant Vogelkoje
Lister Straße 100
25999 Kampen
Website / Facebook / Instagram
04651 95 25 0
info@vogelkoje.de
Liebe Finja Schulze, ich freue mich immer ganz besonders, wenn von Dir auf Facebook Neues von Sylt lesen darf! Wir lieben die Insel, waren schon mehrmals dort und haben noch lange nicht alles gesehen! Ich liebe die Insel auch im Winter… bei kaltem Wind am Strand entlang zu laufen, was kann schöner sein…wir haben Sylvester schon dort verbracht, aber auch den Sommer schon genossen! Und wir freuen uns auf ein nächstes Mal. Bis dahin lese ich mit Freuden Deine „Inselberichte“ Dankeschön dafür
Viele Grüße aus Bayern
Gabi