Hast du schon einmal etwas von italo-friesischer Gastfreundschaft gehört? Die erlebst du im Amici in Keitum, wo italienisches Lebensgefühl auf friesische Gemütlichkeit trifft. Eine Kombination, die auch für spannende Köstlichkeiten auf dem Teller sorgt. In diesem Beitrag zeige ich dir neben meinen mediterranem Lieblingsspeisen, warum ich mich in dem familienfreundlichen Restaurant fühle wie bei Freunden.
Ein Abend mit Leonardo Dicaprio und Heidi Klum
Vor dem Eingangsbereich des Amici leuchten einem hell strahlende Fackeln den Weg. Man könnte fast meinen, man folgt der Dinner-Einladung eines guten Freundes. Mit jedem nähernden Schritt fühle ich mich ein Stück mehr empfangen. Mir fällt der große Spielplatz samt Sandkiste vor der Tür auf. Zu meiner Rechten befindet sich zudem eine Boutique für die Herren der Schöpfung und auf der linken Seite ein Laden für Damenmode. Spielen, shoppen und schlemmen für Groß und Klein gehen hier also die perfekte Symbiose ein.
Im Inneren des Restaurants unter Reet flackert einem aus jeder Ecke Gemütlichkeit und Eleganz entgegen. Im Amici scheint genau diese Kombination spielend einfach zu funktionieren. Man kann ganz locker, aber dennoch chic, eine schmackhafte Portion Nudeln oder einen Teller Antipasti essen.
Meine Blicke wandern über die eingedeckten Tische mit den roten Lampen und bleiben an einem Hollywoodstar hängen. Denn Leonardo Dicaprio prostet mir mit einem Glas Champagner zu, während Heidi Klum mir den Stinkefinger zeigt – zu ihrem Glück nur auf einem Bild an der Wand.
Aus der Küche duftet es nach italienischen Köstlichkeiten – nach fruchtiger Tomatensauce, nach Trüffel und frischem Basilikum. Sofort denke ich an saftige Spaghetti. Ein Gericht, welches wahrscheinlich viele von uns mit Wohlempfinden und Geborgenheit verbinden. Im Amici bekommt man dieses Gefühl von Geborgenheit auf dem Teller serviert.
La Famiglia
Für Geborgenheit sorgen natürlich in erster Linie die Gastgeber und die sind mir nicht unbekannt. Die Behrens-Brüder Olli und Desche wissen einfach, wie gute Gastronomie funktioniert. Das habe ich bereits bei meinen Besuchen in ihren zwei weiteren Restaurants, der Butcherei gegenüber und im Onkel Johnny’s am Strand von Wenningstedt, erfahren.
Ein Teil der Amici-Familie (v.l.): Juan, Moritz, Thomas, Mila, Fabian, Olli und Leni
Olli begrüßt mich herzlich und ist heute nicht alleine, seine zwei Töchter sind mit von der Partie. Die 11-jährige Mia und die 15-jährige Leni sind in den Läden ihres Papas und Onkels groß geworden, kennen so gut wie jedes langjährige Teammitglied persönlich. So auch Restaurantleiterin Mila Travnikova. Die gebürtige Tschechin strahlt unglaublich viel Herzenswärme aus. Sie ist es auch, die mir erzählt, wie toll es ist, die Kinder einiger Stammgäste mit jedem Jahr weiter heranwachsen zu sehen. Kein Wunder also, dass ich mich auf Anhieb wie unter Freunden fühle.
„Wir mögen es bunt und fröhlich.“
Dass die auf Sylt tief verwurzelte Familie Behrens friesischer nicht sein könnte, lässt keinen Zweifel zu. Doch woher kommt dann der italienische Einfluss in ihrem Restaurant? „In Bezug auf unkomplizierte Gastlichkeit kann man sich bei den Italienern vieles abschauen. Aber wir Friesen haben es auch drauf, Gäste zu verwöhnen. Darum haben wir den Begriff von der italo-friesischen Gastfreundschaft geprägt. Diese Philosophie setzen wir auch in der Küche um: Mediterrane Köstlichkeiten mit moderner und manchmal friesischer Note. Lauter Lieblingsgerichte also“, erklärt mir Olli das Konzept. Die Lieblingsgerichte der Crew werden auf der Speisekarte sogar hervorgehoben – sehr charmant!
Mediterrane Köstlichkeiten mit einer Prise Friesland
Als Fan der italienischen Küche kann ich mich gar nicht entscheiden, was ich nun probieren möchte. Neben den Klassikern wie Vitello Tonnato, Carpaccio, Bruschetta, Antipasti und natürlich Pasta finden sich auch leckeres Risotto sowie Fisch- und Fleischgerichte mit innovativen Beilagen auf der Karte. Mit Zutaten wie z.B. Queller verleiht die Küchencrew den mediterranen Geschmacksrichtungen eine friesische Note. Ich gebe die Verantwortung einfach ab und lasse Olli und seine Mädels eine Auswahl bestellen.
Dazu darf ein Getränk natürlich nicht fehlen: Aperol Spritz! Doch die Weinauswahl ist allerdings auch nicht von schlechten Eltern. Vino und Italien gehören doch irgendwie zusammen. Besonders stolz sind die Gastgeber auf Sonderkreationen von befreundeten Winzern. Dazu gehört sogar ein Weingut aus der Toskana.
Zusammen mit Familie Behrens machen meine Kollegin Sina und ich es uns an einer langen Tafel gemütlich. Wir schnacken über unsere Urlaubserfahrungen in Italien und die Mentalität der Menschen, die dort leben. Darüber, wie es für Ollis Töchter so ist, auf einer Ferieninsel aufzuwachsen und warum man dann nach der Schule auch einfach mal eine Weile weg muss. Dabei vergesse ich fast, dass wir immer noch auf Sylt und nicht in einer Trattoria irgendwo auf dem italienischen Land sitzen.
Nudeln sind nicht gleich Nudeln. Die frische Manufaktur-Pasta erhält in der Amici-Küche jedenfalls Liebe, die nötige Aufmerksamkeit und die allerbesten Zutaten an die Seite gestellt, damit sie am Ende einfach nur köstlich ist. So wie die Tagliatelle mit Riesengarnelen in Béchamelsauce mit hausgemachtem Pesto rosso und Pesto verde. Aber auch die in Trüffel geschwenkte Parmesan-Spaghetti musst du unbedingt einmal probieren!
Da sich die Butcherei gegenüber als Spezialist in Sachen Fleischeslust versteht, bleibt die Fleisch-Qualität im Amici natürlich in der Familie. Zum Rumpsteak werden Kräutersaitlingen und gegrillte Rosmarinkartoffeln serviert. Ich hab mir außerdem sagen lassen, dass die geschmorten und superzarten Rinderbäckchen sehr empfehlenswert sind.
Das Doradenfilet feiert hier eine kleine Party mit mediterranem Gemüse, Rosmarinkartoffeln und Tomatensalsa. In der Amici-Küche sind allerdings auch Nordseezunge und Seeteufel ins Netz gegangen.
Alles, was nach einem guten Essen noch fehlt und zwei Posten, die man im Amici unbedingt probieren muss, wenn man das Prädikat „Freund:in des Hauses“ erhalten möchte: Eiscappuccino oder Tonkabohnen Crême Brûlée – denn mehr geht nicht. Von Letzterem habe ich mich natürlich selbst überzeugt und es ist wirklich ein Zuckertraum! Auch das Panna Cotta und die Zabaglione katapultieren mich in den siebten Himmel. Warum müssen die italienischen Desserts denn nur alle so lecker sein?
Das goldene Abendlicht der Frühlingssonne strahlt mittlerweile durch die Fenster des Restaurants. „Golden Hour“, wie man so schön sagt. Passend dazu gibt es noch einen Limoncello auf der Terrasse. Das sind die kleinen Momente des Glücks, für die ich so dankbar bin.
Mein Besuch im Amici fühlte sich an wie ein kurzer Italienurlaub und das mitten im Kapitänsdorf Keitum. Was ich besonders toll finde, ist das unkomplizierte Miteinander aller Generationen. Mit dem Spielplatz vor der Tür und vielen Kindergerichten auf der Karte kommen die Bambini hier nicht zu kurz. Ich bin mir sicher, dass Ollis Töchter xy und xy auch ihren Teil dazu beigetragen haben.
Besuche:
Restaurant Amici
Christian-Peter-Hansen-Allee 1
25980 Keitum / Sylt
restaurant@amici-sylt.de
(04651) 9570947
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